Hôtel du Chaudron

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Apropos

Das ehemalige Patrizierhaus gehörte der Famille Chomedey de Maisonneuve, dessen Sohn Paul nach Kanada ging, das damals noch „Neufrankreich“ hieß. Er gründete im Jahre 1642 die Stadt Ville-Marie, später Montreal, und war bis 1664 deren Gouverneur.
Seine Schwester Jacqueline de Chomedey de Chevilly teilte das von ihr bewohnte Hôtel du Chaudron mit Marguerite Bourgeoys und zwei ihrer Gefährtinnen, die eine nicht-klösterliche Gemeinschaft zu Ehren der Heimsuchung ihrer Cousine Elisabeth durch die Jungfrau Maria gründen wollten. In dieser Epoche war die Lebensweise der Frauen außerhalb eines Klosters und ohne Schleier eine sehr fortschrittliche Idee. Das Experiment war 1644 von Pfarrer Antoine Gendret angestiftet worden, endete jedoch erfolglos.
Laut Taufregister der Kirche Saint-Jean-au-Marché wurde Marguerite Bourgeoys am 17. April 1620 geboren. Die abenteuerlustige Kleinstädterin ließ in Troyes ihr gesamtes Hab und Gut, ihre Familie und Freunde zurück, um mit dem Gouverneur Paul Chomedey de Maisonneuve in Richtung Ville-Marie aufzubrechen. Durch diese Entscheidung sollte sie in die Geschichte der kanadischen Pioniere eingehen. Die Missionarin und hervorragende Lehrerin gründete in Montreal die „Congrégation de Notre-Dame“, die auch heute noch existiert.
Ihr Werk überdauerte die Jahrhunderte. Als sie 1700 in Montreal stirbt, wurde sie bereits als die „Mutter der Kolonie“ verehrt. 1982 wurde sie von der katholischen Kirche heilig gesprochen.

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