Hôtel du Petit Louvre

Zum Lesezeichen hinzufügen

Apropos

Das ehemalige Domherrenhaus aus dem 13. Jh. lag direkt an der ersten Stadtmauer von Troyes ganz in der Nähe des Südtors. Zu dieser Zeit trug es noch den Namen Hôtel de la Montée, da sich der Haupteingang in der Rue de la Montée Saint-Pierre befand. Sein Türmchen, das 1989 bei der Sanierung des Gebäudes rekonstruiert wurde, entstand auf den Überresten der ersten, auf der rechten Seite teilweise noch sichtbaren Stadtmauer.
Am Fuße des Turms steht das kleine Haus „Maison des Trois-Pierres“ aus dem Jahre 1753, in dem sich lange Zeit eine Schusterstube befand. An der Ecke zur Montée Saint-Pierre erhob sich ein zweites Türmchen, dessen Grundfläche auf den Pflastersteinen markiert wurde. An der Ecke zur Rue de l’Évêché befand sich bis zu seinem Abriss im 19. Jh. ein dritter Turm.
In der Toreinfahrt öffnete sich früher ein großes Eichentor, das später durch ein Gittertor ersetzt wurde. Links im Innenhof steht ein sehenswertes Fachwerkhaus aus dem 16. Jh., in dessen Balkenköpfe kleine bunte Figuren und Wappenschilder eingeschnitzt wurden. Das Haus auf der rechten Seite stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem 18. Jh.
Der achteckige Brunnen in der Hofmitte wurde nach Plänen aus dem 16. Jh. gebaut und besitzt ein dreifaches Rollensystem an einem schmiedeeisernen Gestell.
Im Hôtel du Petit Louvre wohnten berühmte Persönlichkeiten, z. B. Jeanne d’Arc im Jahre 1429. Im 16. Jh. war es der Wohnsitz von Louis Budé, dem Bruder des berühmten Humanisten Guillaume Budé, und von Odard Hennequin, Bischof von Troyes und Schlosskaplan von König Franz I. Im 17. Jh. war hier der Gouverneur der Champagne, der Marschall Charles de Choiseul-Praslin zu Hause.
Im 18. und 19. Jh. richtete die Familie Bourliet de la Prairie im Hôtel du Petit Louvre eine große Poststation ein. Die Postkutschen, die durch das Tor in der Rue Linard-Gonthier fuhren, erreichten Paris nach 24 bis 30 Stunden, ohne noch einmal einen Zwischenstopp einzulegen.

Multimedia

Meldung