Die 15,5 km² große Gemeinde mit 1055 Einwohnern, den „Bouillerands“, liegt 14km südwestlich von Troyes. Sie ist über die Departementstraßen D34, D77, D190 und N77 zu erreichen und liegt 15 Minuten von der Ausfahrt 20 – Torvilliers der A5 aus Richtung Paris entfernt.

Bouilly liegt am Rande der Region Pays d’Othe, überragt vom Hügel von Montaigu. Sie verfügt über Geschäfte, Schulen, Gesundheitsdienste, eine interkommunale Mediathek, Sporteinrichtungen und wurde mit dem Label „villes et villages fleuris“ (beblümte Städte und Dörfer) und mit 2 Blumen ausgezeichnet. Die ländlichen Züge verleihen Bouilly seine Lebensqualität. Bouilly ist Ausgangspunkt für Waldwanderungen auf dem Sentier des Moutons (Pfad der Schafe), auf denen man die Geschichte, die Legenden und Anekdoten dieses geschichtsträchtigen Ortes entdecken kann.

Die Grafen der Champagne haben in den Hügel von Bouilly investiert, und ihr Schloss, das 1420 infolge des Vertrags von Troyes zerstört wurde, sicherte den Lebensunterhalt der Einwohner von Bouilly, die verschiedene Dienste und Fronarbeiten verrichten mussten. Heute verbleibt der historische Aussichtspunkt auf die Ebene von Troyes, und zahlreiche didaktische Hinweistafeln gestatten den Spaziergängern, die Vergangenheit dieses Naturgebiets und geschichtsträchtigen Ortes zu verstehen und nachzuvollziehen.

Das Waschhaus von Bouilly in der Rue de l’Hôtel de ville im Dorfzentrum ist gut erhalten und in einen Betriebsraum für Kommunaldienste umgestaltet worden. Das in 1861 aus Backstein errichtete Gebäude hat bis zum Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Alltag der Einwohner von Bouilly geprägt. 

Das aktuelle Rathaus in unmittelbarer Nähe wurde zwischen 1880 und 1882 errichtet, und seine Architektur ist typisch für die im Zeitalter der Republik im 19. Jahrhundert erbauten Rathäuser. Davor befindet sich ein Kriegsdenkmal, ein Obelisk erinnert an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.

Die neben dem Rathaus befindliche, im 16. Jh. erbaute Kirche Saint-Laurent ist restauriert worden. Das seit 1909 unter Denkmalschutz stehende Bauwerk wurde in zwei Etappen errichtet: das Hauptschiff, das westliche Querschiff und das Portal stammen aus der Baukampagne von 1520 bis 1540, während das östliche Querschiff, die Apsis und der Chor von 1540 bis 1560 erbaut worden sind.

Sie verfügt über ein doppeltes Querschiff, das heißt, dass das Hauptschiff von zwei Schiffen durchquert wird. Dieser Baustil war zu Beginn des 16. Jahrhunderts sehr beliebt. Die Kirche birgt ein reichhaltiges Mobiliar, von dem mehrere Gegenstände seit Ende des 19. Jh. und seit Beginn des 20. Jh.  unter Denkmalschutz stehen

Darunter zum Beispiel ein Altaraufsatz aus Eiche, entstanden im 16. Jh. und montiert im 19. Jh., der das Leben von Saint Nicolas darstellt, der Hauptaltar aus Kalkstein, dessen Fülle von Details für die Qualität der Ausführung und des Aufbaus dieses Werkes aus dem 16. Jh. steht, sowie eine mit äußerster Feinheit gearbeitete Skulptur von Sainte Marguerite aus mehrfarbigem Kalkstein. Die letztere wurde anlässlich der Ausstellung „Das schöne 16. Jahrhundert: Meisterwerke der Skulpturkunst in der Champagne“, die in 2009 in der Kirche Saint-Jean-du-Marché in Troyes stattgefunden hat, präsentiert.

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