Die Rolle des Wassers in Troyes im Laufe der Jahre:

Die sumpfige Umgebung von Troyes versorgte die ersten Siedler mit den Mitteln, die sie für ihre provisorische Ansiedlung benötigten. Augustobona Tricassium verdankt seine Existenz dem Wasser.

Die antike Stadt befand sich auf einer Schwemmterrasse in unmittelbarer Nähe der Seine und des kleinen Flusses Vienne. Später wurde die Stadt gegen Einfälle durch eine Wall-Graben-Anlage geschützt. Das Wasser stellte außerdem einen Schutz vor Bränden dar, da die Stadt hauptsächlich aus Holz und Stroh gebaut war.

Wassermühlen

Ab dem 12. Jh. wurden entlang der „Ru“ (Bach) genannten Kanäle mehrere Mühlen gebaut, die die Werkstätten, Gerbereien und Tuchmachereien mit Wasser versorgten und zusätzlich als Abwasserkanäle dienten

Für die Trinkwasserversorgung diente der Canal de la Moline, der von der Seine abgezweigt wurde und die östlichen Sumpfgebiete trockenlegte, sowie der Canal des Trévois im Süden. Für die Bewohner der Stadt, die Wäschereien, Waschplätze, öffentliche Waschhäuser und Schwitzbäder besuchten, war sauberes Wasser ein lebensnotwendiges Gut.

Die Flussschifffahrt

Sauberes Wasser war auch lebenswichtig für die Gesundheit der Einwohner, zum Trinken, Kochen, Waschen und Baden sowie für die Versorgung der Waschküchen, Wäschereien, öffentlichen Bäder und Dampfräume.

Vom Brunnen bis zum fließenden Wasser

Neben unzähligen privaten Brunnen gab es ca. 70 öffentliche Brunnen, die vom 15. bis 19. Jh. von der Stadt mit hohem Kostenaufwand betrieben wurden. Doch als Troyes im Jahre 1850 fließendes Wasser erhielt, wurden die Brunnen stillgelegt und häufig zerstört, da sie den Fahrzeugverkehr behinderten.

Ein Großteil der Kanäle und Bäche wurde im 20. Jh. zugeschüttet und das öffentliche Badehaus durch das Schwimmbad Vouldy (das heutige Schwimmbad Lucien Zins) ersetzt.

Seit einigen Jahren lässt die Stadt Troyes die Kanäle und Brunnen nach alten Plänen wieder ausheben. Bei einem Spaziergang durch den „Champagnerkorken“ werden Sie an vielen Stellen, an denen sich die historischen Originale befunden haben können, in Stein gehauene Brunnenränder und filigran gearbeitete Eisenbeschläge entdecken.

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