1 - Kirche Saint-Pantaleon
Gemeindekirche der polnischen Gemein-schaft von Troyes. Die Kirche ist ein wahres Museum für die Troyenner Bildhauerei des 16. Jahrhunderts. Man brachte dort nämlich die während der Revolution geretteten Statuen unter, circa 60 an der Zahl, von denen manche aus den Händen Dominikus des Florentiners, einem Troyenner Künstler und Dekorateur Königs Franz I., stammen.
Sehenswertes: Grisaillefenster aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, eine vielfarbige und äußerst realistische Skulpturengruppe, die die Heiligen Crispinus und Crispinianus bei ihrer Verhaftung darstellt, ein wunderschönes Gewölbe aus Kastanie aus dem 17. Jahrhundert.
Vauluisant-Museum :
Zwei Museen in diesem ehemaligen Privatanwesen, das ursprünglich das Gästequartier der Certercian-Mönche der Mönche der Abtei Vauluisants war.
- Museum der 16. Kunst in Champagne : Malerei, Skulpturen und Glasfenster der berühmten Troyes-Schule, die im 16.
- Strumpfwarenmuseum : feine Sammlung von Strickwaren (antike Strümpfe, Mütze, Westen usw.Einige hundert Maschinen erinnern an die Geschichte einer Tätigkeit, die den Reichtum und den Ruf von Troyes und seiner Region ausmachte.
2 - Haus des Werkzeugs und des Gedankenguts der Arbeiter
Ein Herrschafthaus, das gegen 1560 von dem Steuerinspektor Jean Mauroy erbaut und anschließend in ein Hospiz für arme und kranke Kinder, das “Trinité des Enfants Bleus”, geleitet von den “Frères de la Rédemption de Paris”, verwandelt wurde. Hier fand 1746 die Geschichte der Wirkindustrie
ihren Anfang.
1969 begann die Handwerkervereinigung “Compagnons du Devoir du Tour de France” mit der Restaurierung des Bauwerks. Das Maison de l’Outil wurde von dem Priester Paul Feller (1913-1979) gegründet und ist heute durch die Qualität, Menge und Ausgiebigkeit der dort ausgestellten Werkzeuge und seiner einzigartigen, zeitlosen Szenographie, die es zu einem wahren “Louvre der Arbeiter” macht, zum bedeutendsten Handwerksmuseum der Welt geworden.
Sehenswertes: Heute gleichen dort 12.000 Sammlerwerkzeuge aus dem 17. Bis 19. Jahrhundert zu den Themen Stein, Erde, Eisen, Holz und Leder einer wahren Hymne auf die Handwerksberufe. Die Bibliothek mit ihren 32.000 Büchern, von denen zwei Drittel den Handwerksberufen gewidmet sind, birgt einen “Vitruve” von 1572 und die erste Ausgabe der Enzyklopädie von Diderot und Alembert (35 Bände).
3 - Platz des Brotmarktes
Die „foires de Champagne“ fanden zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert hauptsächlich in der Umgebung der Kirche Saint-Jean au Marché und in den angrenzenden Straßen und Plätzen statt, wobei jeder auf eine oder mehrere Arten von Handel spezialisiert war, wie z.B. Gebrauchtkleidung, Pfeffer, Geflügel, Stoffe, Salz usw.
Auf diesem Platz operierten die Geldwechsler. Oft waren es Juden oder Lombarden (aus Norditalien), von denen viele schon seit Generationen in Troyes lebten.
Mit dem Niedergang der Jahrmärkte im 14. Jahrhundert wurde der Platz zunehmend von Gärtnern eingenommen und hieß damals Place du Marché-aux-Herbes.
Im Mittelalter war dieser Platz zweifellos einer der belebtesten Plätze der Stadt. Er verdankt seinen Namen den Bäckern, die hier ihr Brot vertrieben und weiterverkauften.
Der elegante Brunnen des Platzes stammt aus dieser Zeit. Man findet circa 80 von diesen Brunnen, die über den Champagnerkorken verteilt erbaut wurden. Nebst der Wasserversorgung der Haushalte und Baustellen hatten diese Brunnen noch eine wichtige Rolle im Kampf gegen das Feuer. Vom Großen Feuer von 1524 zeugen noch sämtliche Schriften: das Feuer, welches in einer Apothekerbude des Viertels entstand, verwüstet 1500 Häuser. Es radiert ein Drittel der Stadt von der Landkarte aus…
4 - Lili au chapeau
Diese Skulptur, die den Spitznamen Lili au chapeau trägt, wurde von dem ungarischen Künstler Andras Lapiz geschaffen, dessen Lieblingsthema die Damen mit Hüten zu sein scheint. Eine ähnliche Statue befindet sich am Fuße des Ungarischen Instituts in Paris.
Unsere Trojanische Lili ist auf einer Bank installiert und blättert in einem Buch über die Grafen von Champagne. Sie ist aus Bronze gefertigt und misst 1,25 m.
Sie ist zu einem obligatorischen Zwischenstopp für Fotografen auf der Durchreise durch Troyes geworden.
5 - Kathedrale Saint-Pierre – Saint-Paul
114 m lang, 50 m breit, mit einer Höhe von 29,50 m unter dem Gewölbe. Merkmal des gotischen Baustils. Die Fassade mit ihren drei Portalen im Flamboyantstil sind ein Meisterwerk von Martin Chambiges.
Der Turm Saint-Paul ist seit 1545 unvollendet geblieben. Sie beherbergt einen sehenswerten Schatz, zu dem insbesondere der Reliquienschrein des heiligen Bernard de Clairvaux, ein prachtvoller Chormantel aus dem 13. Jahrhundert (liturgischer Schmuck aus roter Seide mit 53 aufgestickten Medaillons) und eine wunderschöne Sammlung maasländischer und eine wunderschöne Sammlung maasländischer und limousinischer Schmelzarbeiten (12.-13 Jh.) gehören. Die Chorschranke, die im 19. Jahrhundert abgenommen wurde, schmückt heute den Eingang eines Saals des Metropolitan Museum in New York.
Sehenswertes: Ihre 1500 m_ Glasmalereien aus dem 13. bis 19. Jahrhundert machen daraus ein zauberhaftes Bilderbuch.
6 - Das Herz von Troyes
Dieses Kunstwerk von Michèle und Thierry Kayo-Houël ist das Wahrzeichen der Stadt und thront inmitten der renovierten Quais des alten Kanals. Diese stillgelegte Wasserstraße markiert die Grenze von „Kopf“ und „Körper“ des „Korkens“, wie die Einheimischen ihre wie einen Champagnerkorken (frz. „Bouchon“) geformte Altstadt liebevoll nennen. Das zweigeteilte Herz ist daher sowohl wortwörtlich als auch im übertragenen Sinne das Herz der Stadt.
Es ist ein sehr fein gearbeitetes Kunstwerk, dem man sein Gewicht nicht ansieht: 2 Tonnen, das jedoch Maße vorweisen kann, die es verdienen würden, ins Guinnessbuch der Rekorde zu kommen: 4 Meter breit, 3,5 Meter hoch und 2 Meter tief. Nachts reagiert es sehr emotional, es erstrahlt in rotem Licht und schlägt schneller, je näher man ihm kommt.
Das Herz symbolisiert ebenfalls die Romantik, die die Altstadt geprägt hat. Tatsächlich war Troyes im 12. Jahrhundert Schauplatz von Minnehöfen, auf denen Fragen der Minne geklärt und Streitereien zwischen Eheleuten geschlichtet wurden. Es gab eine Zeit, in der Könige und Königinnen Troyes wählten, um zu heiraten: zum Beispiel Ludwig X. „der Zänker“ oder Heinrich V. von England. Eine Zeit, in der in Troyes die Abhandlung „Über die Liebe“ (Andreas Capellanus) verfasst wurde, ein Regelwerk zur Minne.
Troyes erschüttert den Geist und lässt die Herzen schneller schlagen!
7 - Basilika Saint-Urbain
1964 wurde das Bauwerk zur Basilika geweiht. Sie ist ein wahres prachstück gotischer Kunst und ähnelt der Pariser Sainte-Chapelle und der Kirche Saint-Ouen in Rouen.
Jacques Pantaléon, der 1185 in Troyes geboren und 1261 unter dem Namen URBAN IV. zum Papst ernannt wurde, gründete die Basilika und ließ sie dort errichten, wo sich einst der Schusterladen seines Vaters befand. Urban IV. führte außerdem das Fronleichnamsfest ein. Seine Reliquien wurden aus Perugia (Italien) nach Troyes gebracht und ab 1935 im Presbyterium aufbewahrt. Der Bau der Basilika erfolgte Zug von 1262 bie 1286, doch sollten 6 Jahrhunderte vergehen, bis das Gewölbe des Mittelschiffs aus Stein entstand.
Sehenswertes: Das Giebelfeld des Hauptportals (13. Jh.) mit seiner Darstellung des Jüngsten Gerichts. Seine Wasserspeier – wahre Meisterwerke realistischer Fabeltiere. In der südlich gelegenen Kapelle, die entzückende “Jungfrau mit Traube” (Troyenner Schule des 16. Jh.), deren Kleid einst in leuchtenden Farben gemalt worden war. Auf der Chorhaube Buntglasfenster aus dem 13. Jh.
8 - Rathaus
Ludwig XIII.-Stil (1624/1672). Über der Eingangshalle hat die Statue der “Minerva mit Helm” das 1793 zerbrochene Standbild Ludwigs XIV. Abgelöst und wird von der revolutionären Devise “Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit… oder der Tod” (selten) in ihrer ursprünglichen Form begleitet. Im Ratssaal ist ein Marmormedaillon Ludwigs XIV. von François Girardon (1690) zu sehen.
9 - Türmchen des Goldschmieds
Das Haus ist ein typisches Bauwerk Troyenner Architektur und wurde zwischen 1578 und 1618 für den Goldschmied François Roize, Gemahl von Nicole Boulanger, errichtet. Das Türmchen wird von drei Säulenstatuen gestützt, die zwei Karyatiden und eine Atalante darstellen und birgt eine Treppe. Ab 1300 ließ sich die Gemeinschaft der Goldschmiede in der Rue Paillot de Montabert nieder, wo sie ihre Versammlungen abhielt und in der nahe gelegenen Kirche Sainte-Madeleine den Heiligen Eligius feierte. 1594 zählte sie 28 Meister.
10 - Katzengasse
Im 15. Jahrhundert hieß die Straße noch Rue Maillard, die Bewohner gingen jedoch schnell dazu über, sie ab dem 19. Jahrhundert „Ruelle des Chats“ („Katzengasse“) zu nennen, da die Häuser sich an den Dächern zusammenführten und die Katzen somit von einem Speicher zum anderen spazieren konnten.
Finden Sie das Endstück der Säule, das die Form eines Katzenkopfes hat?
Die ursprünglichen Pflastermuster der Straßen von Troyes seit dem 13. Jahrhundert sind auch in dieser Gasse noch vorhanden und daher verfügt die Katzengasse über eine mittlere Wasserrinne, die nach damaligem Gebrauch angebracht war: die Betuchten „nutzten den oberen Teil des Pflaster“, um nicht schmutzig zu werden. An den Wänden dienten Steinpfosten („bouteroues“) bei der Durchfahrt von Karren dem Schutz der Mauern.
Die wohl symbolischste Straße von Troyes wurde vor Kurzem um drei neue Fachwerkhäuser bereichert, die vollständig auf Grundlange alter Postkarten und zeitgenössischer Stiche nachgebaut wurden. Einfach aber charmant, führt sie auf den schönen Hof des Mortier d’Or und zum Garten Juvénal des Ursins.
11 - Kirche Sainte Madeleine
Sainte-Madeleine ist vielleicht die älteste Kirche von Troyes (12. Jh.) und sicherlich eine der schönsten. Berühmt ist sie vor allem für ihr steinernes Jubé, eine echte gemeißelte Spitze, die von Jean Guailde (Anfang 16. Jh.) gemeißelt wurde, der der Legende nach unter ihr begraben liegt.
Nicht zu verpassen: die Statue von Sainte-Marthe, ein typisches Beispiel für die Kunst Troyes 16. Jh., die vom Workshop „Meister der traurigen Gesichter“ hergestellt worden sein soll. Glasfenster der Champagner-Schule aus dem 16.
12 - Raschi Haus
La Maison Rachi lädt Sie zu einer unglaublichen Reise in die Vergangenheit in einem ungewöhnlichen Gebäude von 2000m² ein, das kürzlich restauriert wurde und dessen Höhepunkt sich im rekonstruierten Oratorium und Bet hamidrash (Studienraum) befindet, das Sie in das mittelalterliche Troyes von Rachi eintauchen lässt!
Sie werden auch die restaurierten Höfe und Räume, das prächtige Glasdach des Gebetssaals und die Ausstellungsräume für eine innovative szenografische Annäherung an das Werk und die Geschichte von Rachi entdecken.
Das Raschi Haus und Synagoge erinnert an die Bedeutung der jüdischen Gemeinde in Troyes, die ab dem 11. Jahrhundert mit dem weltweit bekannten Gelehrten RASCHI, einer Abkürzung von “Rabbiner Schlomo ben Jitshak“ (Salomon Sohn von Isaak) (1040-1105) in Troyes präsent war. 1070 gründet er dort eine berühmte Talmudschule, in der die heiligen Schriften des Judentums gelehrt werden. Seine Kommentare sind auch heute noch maßgebend und haben das europäische Denken beeinflusst. Seine Arbeiten in Form von Glossen erläutern die wörtliche Bedeutung des Alten Testaments und des Talmud.
Sehenswertes: prächtige Glaswand im Gebetsraum; Wideraufbau einer Hauskapelle und eines Beit Midrasch (Studierzimmer), buntes Glasfenster von Flavie Serrière Vincent-Petit, Ausstellungszimmer, das das Abenteuer der Arbeiten, Werke und der Geschichte Raschis nacherzählt.