In der Hauptstadt der Grafen der Champagne sind in letzter Zeit noch weitere Gartenanlagen entstanden. Diese mittelalterlichen Gärten sind ein Echo der ruhmreichen Zeit der Geschichte von Troyes. Einige sind vergänglich und bestehen nur für die Dauer eines Sommers.

Diese Gärten, die sich im Innenhof des Hôtel de Vauluisant, des Hôtel Mauroy oder des Hôtel-Dieu-le-Comte befinden, sind wahre Konservatorien für damals übliche Heil- und Färbepflanzen sowie Kräuter.

Im historischen Stadtkern gibt es hie rund dort auch dauerhaft zugängliche Mittelaltergärten. Neben der Kirche Sainte-Madeleine befindet sich der delikate und bewegende Garten Jardin des Innocents (übersetzt: Garten der Unschuldigen) – ein wahres Feuerwerk ganz in Weiß. Die Pflanzen, die auf diesen ehemaligen Friedhof, der zum Teil totgeborenen Kindern vorbehalten war, gepflanzt wurden, sind alle für ihre Farbe ausgewählt worden.

Inspiriert von der Renaissance, liegt hinter dem Stadtpalais Juvénal-des- Ursins ein zweiter, dauerhaft zugänglicher mittelalterlicher Garten zwischen der Ruelle des Chats und der Rue Paillot-de-Montabert.
Von Fachwerkhäusern umgeben, sind seine ornamentalen Blumenbeete sowie sein Gemüsegarten um ein rundes, zentrales Becken angeordnet. Der intime Charakter dieses Gartens lädt, genau wie der Jardin des Innocents, zur Erholung ein – eine Lücke in Zeit und Raum.

Die Gärten „Made in France“

Zwischen all diesen attraktiven Gärten ist jedoch auch das Museum für Moderne Kunst nicht zu verachten, das ein auch als „französischer Garten“ bezeichneter Barockgarten mit zeitgenössischen
Skulpturen ist, noch das Park-Duo, das aus dem Jardin du Préau und dem Square de la Libération besteht.

Ersterer wurde auf der Stelle angelegt, an der sich ehemals das Grafenschloss befand und erhebt seine hohe Baumsilhouette gegenüber dem Bassin der Präfektur; der zweite wurde zu Füßen der selbigen Präfektur in einem sehr zeitgenössischen Stil angelegt, mit dem Ziel, Ausblicke af den historischen Stadtkern zu gewähren. Sie spiegeln zwei sehr unterschiedliche, jedoch sich ergänzende Epochen der Stadt wider.

Man muss Troyes verlassen und sich zu einem der schönsten Schlösser des Departements Aube begeben, dem Schloss von Barberey-Saint-Sulpice mit seiner eleganten Fassade aus der Zeit von Ludwig XIII., um einen weiteren Barockgarten bewundern zu können. Dieser wurde zu Recht als „bemerkenswerter Garten“ eingestuft.

Der von Gräben umgebene Garten, die von einem Flusslauf gespeist werden, besteht aus vier Vierecken, die inmitten eines Parks mit zahlreichen Zierbüschen und Statuen, Bäumen und Pflanzen unterschiedlichster Art, von denen einige außergewöhnlich sind, angelegt wurden. Eine Holzbrücke führt über den Fluss zum ehemaligen Küchengarten.