Die Vallée suisse

Die Befestigungsmauern und Stadtgräben, die ab dem 13. Jh. den nordwestlichen Teil des „Fußes des Champagnerkorkens“ schützten, wurden im 16. Jh. verbreitert und verstärkt . Im 19. Jh. waren sie so stark verfallen, dass man sie durch Boulevards und öffentliche Parkanlagen ersetzte, deren lineare Anordnung durch einen künstlichen Bach mit dem Namen „Fossé de la Vallée suisse“ („Graben des Schweizer Tals“) aufgelockert wurde.

Vergnügungsorte

Zu dieser Zeit entstanden im Viertel verschiedene Vergnügungsstätten. Nachdem der alte Holzzirkus 1892 bei einem Brand zerstört worden war, beauftragte man 1901 den jungen Architekten Henri Schmitt, der bereits das Casino von Monte-Carlo entworfen hatte, mit dem Bau eines neuenZirkusses. Der „Cirque municipal“ erhielt 1978 den Namen „Théâtre de Champagne“ (1100 Plätze).

Das „Théâtre de la Madeleine“ mit seinem in Rot und Gold verziertem Saal im italienischen Stil (620 Sitzplätze) wurde gegen 1860 zwischen dem Vallée suisse und dem Jardin du Rocher gebaut. In seinen Fundamenten sind noch immer Mauerreste der alten Befestigungsanlage erhalten.

Für den Jardin du Rocher entwarf der Stadtarchitekt Alexandre Vermont 1887 einen orientalischen Musikpavillon, dessen Bau von Jean-Baptiste Brissonnet, einem aus Troyes stammenden Strickwarenfabrikanten und Philanthropen finanziert wurde. Der heute denkmalgeschützte Pavillon wurde 1998 restauriert.

Espace Argence

Das Kongress- und Veranstaltungszentrum „Espace Argence“ (3000 Plätze) befindet sich teilweise im ehemaligen Bahnhof von Troyes (1848). Rechts daneben reckt sich das riesige Glasschiff der Mediathek des Ballungsgebietes von Troyes in die Höhe, die 2002 eröffnet wurde und zu den am besten ausgestatteten Einrichtungen Frankreichs gehört.

In der Mitte des Place Jean-Moulin steht die „Fontaine Argence“, die 1897 in der Kunstgießerei „Fonderies d’art du Val d’Osne“ hergestellt wurde und deren zauberhafte Erscheinung noch heute viele Spaziergänger erfreut. Namens- und Geldgeber des Brunnens war ein ehemaliger Bürgermeister von Troyes, der sein ganzes Erbe der Stadt vermachte.

Einige Schritte weiter auf dem Boulevard Gambetta steht die prachtvolle Villa Viardot (1908). Die Jugendstilvilla mit ihren üppigen Verzierungen wurden von Gaston Viardot, einem Architekten aus Troyes, und seinem Sohn Gilbert, einem humoristischen Illustrator, entworfen. Daneben befindet sich das Gebäude der Spar- und Vorsorgekasse „Caisse d’Épargne et de Prévoyance“ (1893), ein weiteres Werk Henri Schmitts.