Nordwestlich von Troyes ist die kreidehaltige Champagne, die früher als ärmlich und unfruchtbar galt, zu einem wohlhabenden Land geworden. Man hält sie auf den ersten Blick für monoton, doch ihre Weiten und ihr wechselndes Licht lassen sie in den unterschiedlichsten Farbschattierungen erscheinen, Ocker, Braun, Beige und Grau.

Im Winter ist das Land kalkig und weiß, im Sommer ist es ein Kaleidoskop mit den vielfältigsten Facetten. Das bewaldete Seinegebiet, das sich mit seinen Dörfern durch die Landschaft zieht, bildet einen sattgrünen Streifen mit anheimelnder Atmosphäre.

Und dann, oberhalb dieser Ebene, wie eine weit entfernte Insel, liegt ein Hügel… und das Weinbaugebiet erscheint.
Kein Zweifel… hier sind wir wirklich in der Champagne!

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Am Ortsausgang von Troyes in westlicher Richtung zeichnet sich der Montgueux-Hügel ab, der über und über mit Weinreben bedeckt ist. Das Gebiet, das gerne als Montrachet der Champagne bezeichnet wird, zeigt dem Besucher seine mit Chardonnay bebauten Hänge, eine Rebsorte, die auf dem kreidehaltigen Boden dominiert.

Ja, wir sind in der Champagne! Wein der Könige, König der Weine!

Das Weinbaugebiet Montgueux, das heute 208 ha umfasst und am Hang einer Bergkuppe angelegt wurde, existiert seit Jahrhunderten. Trotz seines abgeschiedenen Charakters wurde der Wert des Terroirs anerkannt und seit 1927 hat es seinen festen Platz im Appellationsgebiet Champagne. Wie wäre es mit einer Verkostung dieses hochwertigen Nektars, dieses göttlichen Weines, bei einem der 40 Winzer der Umgebung? Natürlich in Maßen!!!

Steigen wir nun hinab in diese Landschaft mit ihrer eigentümlichen Schönheit, wo der Horizont endlos erscheint, in diese kreidige Champagne, die mithilfe von Düngung und modernen Produktionstechniken einer Verwandlung unterzogen wurde. Von der „ärmlichen“ Gegend, die sie früher war, entwickelte sie sich zum „begehrten“ Land mit einer intensiven Landwirtschaft, die sie zum zweitgrößten Korn- und Getreidespeicher Frankreichs werden ließ. Die Dörfer, die in der Ebene verstreut liegen, sind stark landwirtschaftlich geprägt, die Bauernhöfe, die sich zu größeren Betrieben entwickelt haben, weisen noch immer die für dieses flache Land typische Bauweise aus Ziegelsteinen und Kreide auf.

Die Champagne ist nicht nur ein Land der harten Arbeit, sie ist auch ein Land der Geschichte.

Und unter den Dörfern ist eines, das Geschichte geschrieben hat, nämlich Payns. Einst Lehen des Gründers des Templerordens, Hugues de Payns, ist es die abendländische Wiege der Tempelritter.
Das Dorf wurde 1129 als erste abendländische Komturei auf den Ländereien ihres Gründers erbaut und lebt im Einklang mit den berühmten Soldatenmönchen, seit im Jahr 1998 der einzigartige Geldschatz der Tempelritter von Payn entdeckt wurde!

Sein Museum öffnet seine Pforten, um Ihnen die einzigartige Geschichte des Templerordens zu erzählen, der hier in der Champagne seinen Ursprung fand und in aller Welt bekannt ist.

Nicht weit von hier haben auch andere Dörfer eine Geschichte zu erzählen. In St Lyé, einst Sitz der Bischöfe von Troyes, ehelichte Ludwig X. „der Zänker“ (Sohn Philipps des Schönen) Klementine von Ungarn.
In Barberey-Saint-Sulpice liegt mitten im Grünen ein majestätisches Schloss aus dem 17. Jahrhundert, ein elegantes Anwesen im Stil von Ludwig XIII. aus Ziegeln und Naturstein mit einem französischen Garten, der vom Comité des Parcs et Jardins de France als „bemerkenswerter Garten“ eingestuft wurde.

Und unweit von hier, inmitten dieser Kreideebene liegt in saftigem Grün, wie das Rückgrat der Region: das Seine-Tal.

Nutzen Sie die Gelegenheit für einen Ausflug am Canal de la Haute Seine, der die Seine in zwei Teile teilt. Hier verläuft der grüne Weg, wo sich früher, als hier noch Lastkähne fuhren, die Treidelpfade befanden. Eine Oase des Friedens für Naturliebhaber, zu Fuß, mit dem Fahrrad usw.

In dieses sattgrüne Tal sind hübsche Dörfer eingebettet, die sich an der Straße am Rande dieser kalkigen Ebene erstrecken: Mergey, Sainte-Maure mit seiner eleganten, denkmalgeschützten Kirche, die stolz emporragt etc. Und dann… weite, fruchtbare Ebenen, landwirtschaftliche Dörfer, Lavau, Vailly… und die Eingangspforten zu Troyes, Creney-près-Troyes mit seinem verblüffenden Musée des vieux coqs. Was für eine schöne Idee, all diese Wetterhähne zu versammeln, deren ältester aus dem Jahr 1686 stammt!!!

Schließlich erscheint die Tricassen-Stadt in der Ferne hinter Pont-Sainte-Marie mit seiner imposanten, denkmalgeschützten Kirche, der Notre Dame de l‘Assomption aus dem 16. Jahrhundert, in der sich zahlreiche Kulturschätze verbergen (Kirchenfenster, Skulpturen…).